Dies ist ein Brief, der in der Kirche eines rumänischen Dörfchens gefunden wurde... eine Nonne hatte ihn dem Pfarrer geschickt, als eine Art Beichte... kurz darauf begann die Schwester Selbstmord! Der Brief berichtet von der Geburt, eines nicht ganz menschlichen Geschöpfes...
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Geehrter Herr Pfarrer,
Ich bin mir sicher, sie kennen mein Anliegen, mit dem ich zu ihnen komme. Sie erinnern sich sicher, an die kleine Waise, die wir vor einem Jahrzehnt bei uns im Kloster aufgenommen haben? Francesca van Tepes… Ich schreibe ihnen heute, weil ich gesündigt habe… Und ich will, dass sie die Wahrheit und ich meine die GANZE Wahrheit erfahren… Es ist ihnen selbstverständlich bekannt, dass es mir als Nonne nie gestattet war, ein Kind zu haben… Und doch war eben dies einer meiner sehnlichsten Wünsche! Und so betete ich zu dem Herren, dass er mir eine Tochter sendet… Ich betete jede Nacht erneut dafür… Zwei Jahre lang… Dann, als ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, kam ein alter Puppenspieler in unser Städtchen. Vielleicht können sie sich an ihn erinnern, der mit der kahlen Stelle auf dem Kopf. Ganz beschmutzt war er gewesen… Und eines Tages da hatten sich ein paar Kinderchen den Spaß gemacht, seinen kleinen Wagen, in welchem er die Puppen lagerte, anzuzünden. Und wie ich das sah so waren bereits alle schönen Püppchen verbrannt und auch von ihrem Eigentümer fehlte jede Spur… Nur einen kleinen weißen Arm sah ich aus einem brennenden Fenster hängen, so lief ich hin um die einzige, noch halbwegs erhaltene Puppe, aus den Fängen der Hölle zu retten. Und es war seltsam, denn außer einem fehlenden Finger und ein paar kleinen Löchern in dem hölzernen Körper war sie verschont geblieben! Ihr schneeweißes hüftlanges Haar war leicht angeschwärzt, aber ansonsten war sie heil. Und da wusste ich, dass mir Gott meine Tochter geschickt hatte!
Ich setzte mich also auf den Dachboden des Klosters und versteckte das Püppchen dort. Und von Zeit zu Zeit begann ich ihr Leben einzuhauchen! Ich nahm die Saiten aus meiner Harfe und fügte sie ihr als Stimmbänder ein, dass sie singen kann wie tausend helle Glöckchen. Ich schneiderte ihr Kleider aus schwarzer Spitze und bemalte ihre Augen in den verschiedensten Lila- und Schwarztönen! Ich bürstete ihr das weiße Haar mit den fliederfarbenen Strähnchen und puderte ihre Haut mit weißem Schnee…
Doch fehlte dem Kind ein Herz zum Leben und so betete ich abermals zum Herrn, er möge meiner kleinen Tochter ein Herzchen schenken!
Ein halbes Jahr musste ich warten, bis ich da eines Tages zum Kirchturm hinaufstieg um die Glocken zu läuten… da lag auf dem Fenstersims ein Engel, mit federnen Flügeln und ebenholzschwarzem Haar. Und er war tot… da nahm ich mir ein Messer und schnitt ihm das heilige Herz aus der Brust, um es meiner Tochter einzusetzen! Und kaum hatte ich jenes getan, verwandelte sich der Engel in eine Statue aus blaugrauem Gestein… Ich weiß, dass er heute über die Gräber auf einem japanischen Friedhof wacht… wie auch immer, ich setzte meinem Kind das göttliche Herz ein, doch noch war sie nicht am Leben… sie brauchte einen Geist, eine Seele!
Also lief ich in den Wald, zu den Feen und Elfen und die reichten mir ein Efeublatt, das legte ich ihr auf die linke Wange und da verschmolz es mit der hölzernen Haut der Puppe und gab ihr die Fähigkeit, zu fühlen!
Nun fehlte nur noch eines… Mein Kind musste einen Fleischlichen Körper bekommen!
Da brachte ich sie auf die Burg des Nekromanten Samsa, der ein Vampir war und der baute ihr aus schwarzer Magie und mit satanischen Leichenteilen eine fleischliche Hülle. Sie war ein wunderhübsches Mädchen… Und wie sie noch eben so leblos dalag, da erweckte der unheilige Samsa sie mit einem vampirischen Kuss zum Leben, pumpte sein Gift in ihren zarten Körper…
Und meine Tochter war geboren!
Ich schaffte es ihr glaubhaft zu machen, dass sie als Baby vor die Tür unsere Klosters gelegt wurde, weil ihre Mutter sie verlassen hatte und meinen Schwestern erzählte ich, sie sei ein armes Straßenmädchen, das ich aus Mitleid zu uns geholt hatte.
Die Jahre verstrichen und Francesca van Tepes, wie ich sie getauft hatte, wuchs zu einem prächtigen und gottesfürchtigen Mädchen heran. Doch schon bald merkte ich, dass der vampirische Biss ihre Seele abhängig machte von der düsteren Seite und sie Interesse an ihren satanischen Kräften fand… Ich verbat ihr, jene Magie jemals zu gebrauchen und lehrte sie stattdessen Lichtmagie und etwas Schwertkampf… Doch ein weiteres Problem ergab sich… Das Herz in ihrer Brust sehnte sich nach seinem eigentlichen Herren! Und so zog es meine Francesca immer öfter auf die heidnischen und keltischen Friedhöfe und sie begann verbotene Bücher zu studieren, wie man Gestein zum Leben erwecke. Natürlich bekam sie selbst das alles nicht mit… es geschah in ihrem Unterbewussten…
Und ich sah ein, dass ich mit ihrer Erschaffung einen Packt mit dem Teufel eingegangen war…!
Nun, da sie schon 2 ganze Jahre fort ist auf Grund der unglücklichen Umstände, die ich nicht in den Vordergrund schupsen möchte, bin ich der Ansicht, dass es Zeit für mich wird, zu sterben, denn ich kann mit all meiner Schuld nicht mehr leben! Niemand darf das hier je erfahren! Nur sie, Herr Pfarrer, sollen die Wahrheit kennen.
Ich wünsche ihnen noch ein gesegnetes Leben und wenn es ihnen nicht zuviel ist, so würde ich mich freuen, wenn sie Gott für mich um Gnade bitten würden!
Schwester Lovetta
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Ps: es würde mich freuen, wenn ihr eure Eindrücke als post dalasst ^-^
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